In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer starken Bewegung das Akkordeon und seine konzertante Spielliteratur auf dem Konzertpodium zu etablieren.
Mitentscheidende Impulse gingen von den AkkordeonistInnen der MS Gleisdorf aus. Durch das Zusammenführen des Akkordeons mit Streich-und Blasinstrumenten, um neue Klangsynthesen zu kreieren, wurde 1992 das Ensemble „Ars Harmoniae“ (= die Kunst des Zusammenklanges) gegründet.
Die Suche nach geeigneter Spielliteratur für diesen unkonventionellen Klangkörper, in welchem das Akkordeon eine dominante Rolle „spielt“, und die Ähnlichkeit dieses Instrumentes mit dem Bandoneon führten zur Musik Astor Piazzollas. Die Folge sind Eigenarrangements, in denen der „Tango Nuevo“ in einem neuen Kleid wiedererscheint. Durch die Reflexion über die Musik Piazzollas und die Fusion mit dem Jazz und seinen Elementen kam es zum Jazztango, den wir als „Neuen Tango Nuevo“ bezeichnen.
Wir glauben, einerseits den Intentionen eines Astor Piazzollas treu zu bleiben, andererseits wieder innovative Wege zu beschreiten. Denn wie Mauricio Kagel sagt: „Nicht das Neue ist modern, sondern die neue Betrachtung des Alten“. So konnte dieses Ensemble, bestehend aus LehrerInnen und ehemaligen SchülerInnen der MS Gleisdorf, mit diesem „Neuen Tango Nuevo“ bereits auf namhaften österreichischen Bühnen reüssieren. Außerdem wurde eine CD produziert sowie Auftritte im Rundfunk und Fernsehen absolviert.
Aufhorchen –im wahrsten Sinne des Wortes - ließen die 14 MusikerInnen, zu denen auch die Geigerin Hannelore Farnleitner (Mozarteumorchester Salzburg) und der internationale Akkordeonpreisträger Bernd Kohlhofer (JAA Tokio) gehören, beim World-Music– Festival in Innsbruck, bei dem wir von 300 TeilnehmerInnen weltweit den 1. Platz mit der höchsten Punktezahl belegt haben.
Die ungewöhnliche Besetzung (Akkordeon, Violine, Cello, Saxofon, Flöte, Klarinette, Klavier, Vibrafon, Bass, Orgel und Percussion) - das ist die Standardbesetzung, die je nach Auftritt durch Hinzunahme einer Singstimme und/oder andere InstrumentalistInnen erweitert wird - und die damit nicht verbundene Traditionszugehörigkeit erlauben es, auch viele andere Genres in unser Programm miteinzubeziehen. Durch diesen Grenzgang zwischen den musikalischen Welten sind unsere Konzerte von Vielseitigkeit und Abwechslung geprägt.
Virtuosität, Kreativität und Spontanität gespickt mit einem Schuss Humor sind weitere Markenzeichen, durch die das Ensemble Ars Harmoniae Interesse für seine Aufführungen weckt.